In der Portraitserie „Von Angesicht zu Angesicht“ (2003-2006) von Tsukasa Yajima zeigen sich die sogenannten Halmonis (koreanisch für Großmütter) nicht nur als überlebende Opfer des Systems, sondern auch als Frauen mit eigenem Namen und Identität. Durch die einheitliche Fotografie werden ihre gemeinsamen Erfahrungen symbolisiert, während die persönlichen Geschichten durch ihren Gesang laut werden. Dank der Mischung aus alten Militärliedern der Japaner und Volkslieder fremder Länder, die von den Frauen verändert wurden, um den Schrecken und Schmerz der Sexsklaverei zu überstehen, werden ihre eigenen Erinnerungen und Emotionen neu erweckt
Mun Pil-gi
(1925 – 2008)
Liedtitel: Weine, Gitarrensaite!
Kim Sun-deok (1921 – 2004)
Liedtitel: Wanderkünstler – Taryeong (Minyo – Koreanisches Volkslied)
Bae Chun-hui (1923 – 2014)
Liedtitel: Tanzmusik der Jugend
Yi Yong-nyeo
(1926 – 2013)
Liedtitel:
Medley – Komponist unbekannt & Mach’s gut, Hafen von Busan
Yi Ok-seon
(1927 – )
Liedtitel: Tahyang Sali – Das Leben in der Fremde
Yi Yong-su
(1928 – )
Liedtitel: Das Lied des Piloten
Tsukasa Yajima
YAJIMA Tsukasa – geboren in Takasaki, Japan – studierte Geschichte an der Waseda Universität und Fotografie an dem Nippon Institut der Fotografie in Tokyo. Von 2003 bis 2006 lebte und arbeitete Yajima im House of Sharing in Südkorea, einem Heim für koreanische Frauen, die die Tortur des „Trostfrauen“-Systems überlebten. Mit dem Anthropologen Joshua D. Pilzer machte er Portraitfotos der Frauen und nahm ihre selbst gesungenen Lieblingslieder auf. Seine fotografischen Werke wurden in Deutschland, Japan, Südkorea und Taiwan gezeigt.
Die Audiomitschnitte wurden freundlicherweise von Joshua D. Pilzer zur Verfügung gestellt.