Yi Yong-su (1928 – )
geboren in Daegu, in der Provinz Gyeongsang im Süd-Osten Koreas
„Ich könnt‘ sterben, so wütend bin ich. Gebt mir meine Jugend wieder!“, schreit Großmutter Yi Yong-su.
Als einzige Tochter wurde sie in eine arme Familie mit vielen Söhnen geboren. Um ihre Familie finanziell zu unterstützen, arbeitete sie bereits seit jungen Jahren in Fabriken, wurde jedoch 1944 mit 16 Jahren von den Lügen eines Japaners, ihr einen Arbeitsplatz zu verschaffen, getäuscht und nach Taiwan in eine „Troststation“ verschleppt. In jenes Lager kamen hauptsächlich Soldaten des Kamikazeflieger-Geschwaders. Das von Yi Yong-su gesungene Lied ist das Lied eines Piloten, das dieser ihr, kurz bevor er an die Front ging, vorsang, und in dem er ihr den Namen „Toshiko“ gab.
Die stets fröhliche Yi Yong-su, der an der Kyeongbuk-Universität ein Ehrentitel verliehen wurde, verbringt ihren Lebensabend als tatkräftige Aktivistin. National wie international engagiert sie sich z.B. bei der Aufbereitung der Zeugenberichte sowie bei Demonstrationen und Veranstaltungen, die sich gegen die Ablehnung der Verantwortung der japanischen Regierung für die „Trostfrauen“ richten.
Das Lied des Piloten
Autor unbekannt
„Dieser Soldat war ein Offizier und kurz bevor er starb, brachte er mir dieses Lied bei.“
(auf Japanisch)
Der Kampfflieger hebt ab und Taiwan entfernt sich
Beim „Kungdeok kung kungdeok kung deok“ — Klang der Wolken —
Auch wenn mich kein Mensch verabschiedet,
Gibt es einen einzigen Menschen, der mich beweint — einen einzigen.
„Die zweite Strophe…“
Der Kampfflieger hebt ab und Taiwan entfernt sich
Beim „Kungdeok kung kungdeok kung deok“ — Klang der Wolken —
Auch wenn mich kein Mensch verabschiedet
Gibt es einen einzigen Menschen, der mich beweint — dieser Mensch namens Toshiko.
„Er hat mir den Namen Toshiko gegeben…“