Yi Yong-nyeo

Yi Yong-nyeo (1926 – 2013)
geboren in Yeoju, in der Gyeonggi Provinz in Zentralkorea

© Tsukasa Yajima

Yi Yong-nyeos Familie war arm, weshalb sie mit sieben Jahren begann, als Dienerin in einem fremden Haus zu arbeiten und zu leben. Mit 15 Jahren wurde sie von der Inhaberin einer Bar, in der sie arbeitete, getäuscht und über Taiwan und Singapur nach Burma verschleppt, wo sie drei Jahre lang als Sexsklavin leben musste. Nach ihrer Rückkehr nach Korea lebte sie in den Häusern von Fremden und musste täglich ums Überleben kämpfen.

Nachdem sie einige Zeit im „House of Sharing“ verbrachte, baute sie sich kürzlich ein kleines Haus in der Nachbarschaft, in dem sie nun alleine lebt. Als selbsternannte Meisterbäuerin baut sie eine Fülle verschiedenster Gemüsesorten in ihrem kleinen Garten an und versorgt eine große Familie aus sich rapide vermehrenden Hasen und Hunden. Wenn sie in der Stimmung für ein Kartenspiel und Klatsch ist, kommt sie zum „House of Sharing“, lockert sich mit ihrem liebsten Soju oder Makkeolli (Reisbier) etwas auf und eröffnet weitschweifige Diskussionen, Erläuterungen und Beschwerden über das Leben… und manchmal beginnt sie zu singen und lässt dabei ihrem emotionalen Temperament freien Lauf in einem Medley wie diesem.

Medley

Komponist unbekannt 

Mach’s gut, Hafen von Busan (1970)

Musik: Son Ro-won
Text: Kim Yong-man
Gesang: Baek Ya-seong

© Joshua D. Pilzer 

Wenn du nicht mit mir 
zusammenleben kannst,
Warum hast du dann überhaupt geliebt?
Wir waren uns doch bereits so nahe,
Wie kannst du jetzt einfach gehen?
Denkst du, nur du hast Tränen vergossen? 
Nein, auch ich habe geweint!
Bleib bei mir, du herzloser Mann!

Aaaaah…. Mach‘s gut, 
Hafen von Busan!
Passen Sie auf sich auf, Fräulein Kim. 
Bis bald, Fräulein Yi
Auch wenn das Versprechen 
meiner Wiederkehr verblasst,
bitte bewahrt euch wenigstens 
die Sehnsucht nach mir.
Ah…. Ich werde wiederkommen, 
Hafen von Busan!